Verstorbene aufstellen – Wenn der Abschied im Inneren fehlt

Manche Geschichten enden nicht mit dem Tod – sondern mit dem, was unausgesprochen bleibt.

Systemische Aufstellung mit Verstorbenen – Worum geht es?

Ein geliebter Mensch ist gegangen – doch innerlich hält etwas dich fest. Schuldgefühle, offene Fragen, nicht gelebte Nähe. Eine Aufstellung mit Verstorbenen bietet dir die Möglichkeit, dieses innere Band zu würdigen, zu verstehen – und in Frieden zu lösen.

Manche Abschiede finden nie statt – zumindest nicht in unserem Inneren.

Ein letzter Blick, ein unausgesprochenes Wort, Schuldgefühle, offene Fragen. All das bleibt oft zurück, wenn ein Mensch aus unserem Leben tritt, ohne dass wir innerlich Frieden finden konnten. Genau hier setzt eine systemische Aufstellung mit Verstorbenen an.

Was bedeutet es, Verstorbene aufzustellen?

Die Methode der systemischen Aufstellung erlaubt es, verborgene Dynamiken sichtbar zu machen – auch über den Tod hinaus. Dabei geht es nicht um spiritistische Kontakte, sondern um innere Bilder und Bindungen, die weiterhin wirken.

Indem ein Verstorbener symbolisch aufgestellt wird, treten oft emotionale Bindungen, ungelöste Konflikte oder nicht gelebte Trauer zutage. Die Kraft liegt darin, was zwischen den Menschen unausgesprochen blieb. In der Aufstellung bekommt dieses Unausgesprochene einen Raum – und du eine Chance auf innere Klärung.

 

Warum Verstorbene aufstellen?

  • Um inneren Abschied zu finden
  • Um Bindungen und Verstrickungen zu klären
  • Zur Trauerbegleitung nach plötzlichem Verlust
  • Zur Verbesserung generationsübergreifender Themen

Diese Methode ersetzt keine Trauerbegleitung – sie ergänzt sie auf systemischer Ebene und kann heilsame Bewegung ins Familiensystem bringen.

Wann hilft eine solche Aufstellung?

  • Nach plötzlichem oder traumatischem Verlust
  • Wenn du immer wieder an einen Verstorbenen denken musst
  • Bei ungeklärten Schuldgefühlen oder unterdrückter Trauer
  • Wenn du spürst, dass ein Verstorbener noch „Raum in deinem System“ einnimmt
  • Wenn du dich in deinem Leben blockiert fühlst – und nicht weißt, warum

Was geschieht in einer Aufstellung mit Verstorbenen?

Du wählst eine Situation, einen Menschen oder ein Gefühl, das dich nicht loslässt. In der Aufstellung wird der Verstorbene symbolisch durch eine Figur oder einen Stellvertreter repräsentiert. Dadurch zeigt sich das Beziehungsmuster, das noch in deinem System wirkt.

 

Häufig wird deutlich, was noch gesagt, gesehen oder gewürdigt werden will.

 

➡️ Der Prozess ist ein Akt der Würdigung – kein Löschen von Erinnerungen, sondern ein Loslassen innerer Verstrickungen.

 

🌱 Der innere Abschied beginnt im Hier und Jetzt

 

Verstorbene aufzustellen heißt nicht, sie gehen zu lassen – sondern ihren Platz im eigenen Inneren zu klären. Es ist ein Schritt zu mehr Klarheit, innerem Frieden und Lebendigkeit.

 

Wie läuft eine solche Aufstellung ab?

Ob online oder vor Ort – du bringst ein Anliegen mit. In einem geschützten Rahmen wird ein inneres Bild deiner Beziehung zum Verstorbenen sichtbar. Durch symbolische Repräsentation, z. B. mit Figuren oder Stellvertreter:innen, werden unausgesprochene Themen und verborgene Dynamiken sichtbar und bearbeitbar.

💬 Erfahrungen aus der Praxis

Viele Klient:innen berichten, dass sie nach der Aufstellung ein neues Gefühl von Leichtigkeit oder innerer Ruhe verspüren. Es ist, als hätte das Unsichtbare endlich einen Platz bekommen.

 

Eigenerfahrung:

„Ich konnte das erste Mal wirklich loslassen – und mich bedanken."

„Ich fühlte mich meinem Großvater zum ersten Mal verbunden – obwohl er schon lange nicht mehr lebt.“

"Ich hatte ganz vergessen wie nah ich meinem Onkel stand, erst mit der Aufstellung wurde mir klar wie sehr ich unbewusst mit ihm noch verbunden war."

 

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Weitere Themen & Verlinkungen

Bereit für einen inneren Schritt?

 👉 Lass uns gemeinsam hinschauen. Ob du noch offene Themen mit deinen Eltern, Großeltern oder verstorbenen Partner:innen hast – ich begleite dich durch eine achtsame und klare Aufstellungsarbeit.

Quellen: Langlotz, E.R. (2015), Hartung & Remy (2020)