Der Geschäftsführer hat seine bereits verstorbenen Eltern und sich aufgestellt, um so seine emotionale Wahrnehmung zu seinen Eltern zu betrachten.
Durch die Stellvertreter wurde schnell ersichtlich, dass der Klient eine Art Vermittlerposition in der elterlichen Beziehung eingenommen hatte. Der Klient fühlte sich zuständig
im Raum der Eltern und vor allem der Mutter, die er sozusagen vor dem Vater "schützen" wollte. Diese für ein Kind belastenden Erlebnisse können sich z. B. später darauf
auswirken, dass man starke Schuldgefühle hat, wenn man mal nicht hilft bzw. wenn man sich von einer destruktiven Beziehung lösen will. Das Streben nach Harmonie der elterlichen
Beziehung projizierte sich auf verschiedene Lebenssituationen und andere Menschen - der Klient war mit diesen Gefühlen sehr vertraut.
Das Muster, sich Freunde und Liebschaften zu suchen, um die man sich kümmern muss, wirkte unbewusst. Der Klient konnte so mit seinen "Freunden/Liebschaften" diese alte (ähnliche) Situation immer wieder erleben. Die Zuständigkeit für anderer Probleme kann jedoch sehr kräfteraubend sein und dazu führen, dass man sich selbst nicht mehr um sich kümmert bzw. dass es ein anderer gar nicht will, dass ihm geholfen wird. Dieser Automatismus wurde durch die Aufstellung offensichtlich und konnte erstmals durchbrochen werden.
Inneres Ausgangsbild
Neues (Lösungs-)Bild
Der Klient hat seine Teammitglieder und sich aufgestellt. Er berichtet von einer sehr negativen, belastenden Beziehung zu seinem Vorgesetzten und stellt diesen auch als Systemelement auf.
Durch die Aufstellung wurde sichtbar das hier eine Kontextverwechslung mit dem „Familienschicksal“ vorherrscht. Der Schutzmechanismus (Ablehnende Haltung/Verachtung ggü. Vorgesetzten) des Klienten, trat ein, weil ihn der Vorgesetzte unterbewusst mit seinem Verhalten (Bietet keine Unterstützung/Hilfe an), an ein altes übernommenes Trauma seiner Mutter erinnert hat. Traumatisierungen und deren Auswirkungen, können laut Prof. Franz Ruppert, bis zu 4 Generationen weitergegeben werden.
Ein Trauma wurde in der Aufstellung sichtbar: Die Mutter des Klienten, hatte mit 27 Jahren einen Motorradunfall und lag im Straßengraben. Kein Auto ist stehen geblieben um Ihr zu helfen, obwohl Sie verletzt war (Niemand hilft mir!). Dieses belastende Gefühl wurde zur nächsten Generation (Sohn = Klient) übertragen.
Durch die Aufstellung konnte sichtbar gemacht werden, dass das alte "übernommene" Trauma und die daraus resultierenden Schutzmechanismen Sinn gemacht haben, aber eigentlich nichts mit dem Vorgesetzten zu tun hat und es sich hier um zwei zu unterscheidende Situationen handelt.
Durch die Aufstellung kann der Klient jetzt wieder auf einer Sachebene mit seinem Vorgesetzten sprechen und ist nicht mehr (unterbewusst) der starken emotionalen Reaktion durch das längst vergangene Trauma seiner Mutter ausgesetzt.
Inneres Ausgangsbild
Übernommenes Trauma ist jetzt sichtbar.
In einer Business Aufstellung wurde das Geschäftsmodell auf "Solidität" überprüft. Solidität bedeutete in dem Kontext, ob das Geschäftsmodell tragfähig genug wäre, um davon Leben zu können. Einer der 3 Gründer suchte Stellvertreter*innen für das Geschäftsmodell, für sich und die anderen Gründer*innen und die möglichen Kund*innen aus. Die Aufstellungsdynamik zeigte folgende Phänomene:
Die Gründer*innen standen alle solide hinter dem Geschäftsmodell in einer Blickrichtung zu den Kunden. Die Kunden waren interessiert, weil das Geschäftsmodell so präsent vor Ihnen stand, gestärkt von den 3 Gründern, die hinter dem Geschäftsmodell stehen. Bei der Befragung des Geschäftsmodells und der Kund*innen wurde offensichtlich, dass keiner der beiden Elemente recht wusste, was das Geschäftmodell ist. Die Gründer nutzten die Möglichkeit, Ihre Repräsentant*innen zu befragen. So wurde analysiert, welche besonderen Fähigkeiten die Gründer mitbringen. Die Stellvertreter*innen meldeten die notwendigen Kernkompetenzen und wie sie sich Ihre zukünftige Rolle im Unternehmen vorstellen. Es wurden komplementäre Teamressourcen und die gute Teampassung deutlich.
Nun wurden die Gründer in die Aufstellung geholt und tauschten den Platz mit Ihren Stellvertreter*innen. Alle fühlten sich gut auf Ihren Platz. So wurde nach gegenseitigem Einverständnis die Aufstellung beendet. Die Außenperspektive brachte Ihnen die Erkenntnis, dass Sie das Geschäftsmodell und Unternehmensziel noch genauer definieren müssen und Ihre Ressourcen weiter ausbauen wollen. Nachdem Sie in der Aufstellung standen, konnten Sie selbst noch das positive Gefühl Ihrer Geschäftsidee und Ihren Ressourcen mitnehmen.
In einem Feedbackgespräch wurden die Erkenntnisse aus der Aufstellung mit den anderen Teilnehmern und den Aufstellungsleitern besprochen. Es ergab sich weiterer Beratungsbedarf für das Gründerteam.
Ich biete hier z.B. als Follow Up, Workshops für Organisationsentwicklung mit systemischen Aufstellungen an. Für die Gründungsberatung und Businessplanung aus der systemischen Sichtweise können Sie gerne auf meine Expertise zurückgreifen. Erfahren Sie mehr über Business Aufstellungen und Gruppenseminaren.
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